Männergesundheit

Im Laufe des Alterns kommen auf den Mann Probleme zu, die noch immer ein Tabuthema darstellen. Ob es die nachlassende sexuelle Funktion und Lust ist, oder fortschreitende Schwierigkeiten mit dem Wasserlassen. Viele Männer kennen dieses, doch niemand redet gern darüber.

Benignes Prostatasyndrom

Das benigne Prostatasyndrom (kurz BPS) ist der medizinische Fachausdruck für eine gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostata). Dieses kann Beschwerden beim Wasserlassen hervorrufen, wie z. B. ein vermehrter plötzlicher Harndrang, ein verzögerter Beginn des Wasserlassens und das Gefühl, dass sich die Blase nicht vollständig entleert.   Wenn der nächtliche Schlaf durch häufiges Wasserlassen gestört ist, kann dies zu einer wahren Belastungsprobe werden.

Die Vergrößerung der Prostata kann schon in einem Alter ab ca. 40 Jahren beginnen. Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil der Betroffenen. Ab dem 75. Lebensjahr ist bei nahezu allen Männern eine gutartige Vergrößerung der Prostata festzustellen.

Die gutartige Vergrößerung der Prostata kann sehr lästig sein, hat aber nichts mit Prostatakrebs zu tun. Da hinter den Beschwerden verschiedene Erkrankungen stecken können, ist es wichtig, die Ursachen frühzeitig abklären zu lassen. Hierbei kommen spezielle urologische Untersuchungsmethoden zum Einsatz:

  • Bei der Tastuntersuchung wird die Größe und Beschaffenheit der Prostata ermittelt.
  • Eine Urinuntersuchung dient dazu festzustellen, ob eine Harnwegsinfektion besteht.
  • Mittels einer Blutuntersuchung kann der PSA-Wert bestimmt werden. Ein erhöhter PSA-Wert kann auf Prostatakrebs hinweisen - aber auch viele andere Gründe haben.
  • Mittels einer Ultraschalluntersuchung lässt sich feststellen, wie stark die Prostata vergrößert ist. Auch kann ermittelt werden, wie viel Urin nach dem Wasserlassen in der Blase verbleibt.
  • Eine Harnstahldruckmessung gibt weitere Aufschlüsse darauf, ob die Prostata die Harnröhre einengt.
  • Im Rahmen einer Blasenspiegelung lässt sich die Beschaffenheit der prostatischen Harnröhre am exaktesten beurteilen.

Erektile Dysfunktion

Die erektile Dysfunktion (kurz ED) ist eine über einen längeren Zeitraum bestehende Sexualstörung. Der Mann erreicht keine Erektion mehr, die für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr ausreicht. Dies belastet nicht nur den Betroffenen, auch eine bestehende Partnerschaft kann darunter sehr leiden.

Die Ursachen einer erektilen Dysfunktion können körperlicher oder psychischer Natur sein:

Stress, Konflikte oder Versagensängste können zu Erektionsstörungen führen. Aber auch andere Ursachen können eine ED auslösen, wie z. B.:

  • Benignes Prostatasyndrom (BPS)
  • Bluthochdruck, koronare Erkrankungen
  • Veränderungen männlichen Hormontestosteron
  • Stoffwechselerkrankungen, z. B. Diabetes mellitus, Schilddrüsenerkrankungen
  • bestimmte Medikamente, z. B. gegen Bluthochdruck, Beruhigungs- und Schmerzmittel

Viele Männer sind von einer erektilen Dysfunktion betroffen. Häufig sind es Schamgefühle, die bei Betroffenen den Gang zum Arzt verhindern. Dies muss nicht sein. Viele auftretende Probleme lassen sich nach gründlicher Ursachenforschung meist schnell und ohne Operation oder ähnliches lösen.

Oft genügen schon gut verträgliche Medikamente, die sexuellen Rückenwind geben oder das Wasserlassen erleichtern. So kann mit kleinen Maßnahmen ein großes Plus an Lebensqualität gewonnen werden.